Auf den Pfaden von Karl Blossfeldt


Ich bin ein großer Fan von Karl Blossfeldt. Im Jahr 1928 erschien sein Werk „Urformen der Kunst“. Es wurde zu einem der wohl bekanntesten und wegweisendsten Bücher für die Makrofotografie. Karl Blossfeldt, sah sein Werk allerdings nicht unbedingt als Bildband, sondern eher als Enzyklopädie der Botanik mit starkem Einschlag in Richtung Kunst. Noch heute faszinieren seine streng formalen Schwarz/Weiß-Fotografien von Pflanzen. Für Blossfeldt war die Natur eine „Lehrmeisterin für Kunst und Technik“. Blossfeldt startete seine Karriere im Umfeld der Kunst. Im Jahr 1898 begann er mit seiner Lehrtätigkeit als Assistent an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und wurde ab 1899 Dozent im Lehrfach „Modellieren nach Pflanzen“, 1921 wurde er zum Professor ernannt. Seitdem faszinierten ihn immer mehr die Formen und Strukturen von Pflanzen und er begann sie regelmäßig mit seiner selbst gebauten Plattenkamera zu fotografieren. Die Bilder haben alle einen sehr charakteristischen Stil. Die Negative wurden im Maßstab 1:1 aufgenommen. Aus den Vorlagen wurden bis zu 45-fache Vergrößerungen produziert. In seinem Studio verwendete Blossfeldt gern Glasscheiben als Halterung oder als Unterlage, damit der Untergrund unscharf wurde. Getrocknete Pflanzen platzierte er senkrecht in Knetmasse oder hängte sie aus. Die Formensprache in der Natur hat bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Immer wieder reizt es mich, ebenso wie damals Karl Blossfeldt, den Formenschatz des Lebens mit der Kamera zu studieren und auf dessen Schönheit aufmerksam zu machen.